„Das 2018 von der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) verabschiedete „Leitbild für einen
modernen ÖGD“ fordert eine engere Verbindung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)
mit der Wissenschaft und eine evidenzbasierte Arbeitsweise innerhalb des ÖGD. Dieser Anspruch
ist Grundlage des folgenden Berichts.“ (3. Bericht, Zusammenfassung, S.3)

Der Beirat Pakt ÖGD stellt in seinem 3. Bericht fest, dass der ÖGD eine zum medizinischen Versorgungssystem analoge Forschungs- und Lehrstruktur braucht. Um diese zu erreichen, empfiehlt er fünf Kernmaßnahmen:

  • Auf nationaler Ebene: Eine fachliche Einheit für evidenzbasierte, fachliche Standards, Qualitätssicherungsmaßnahmen und Konzepten zur Datenintegration sollte eingesetzt werden, die eng mit Hochschulen und weiteren Akteuren mit Gesundheitsbezug zusammenarbeitet.
  • Auf Landesebene: Die Institutionen sollten Bundes- und kommunale Fachebene vernetzen und als wissenschaftliche Kompetenzzentren für die Gesundheitsämter fungieren.
  • Auf kommunaler Ebene sollten Lehr- und Forschungsgesundheitsämter eingerichtet werden und mit den umliegenden kleineren Gesundheitsämtern wissenschaftlich kooperieren. Dafür sollten bundesweit ca. 260 Stellen zur Verfügung stehen.
  • Kooperationen zwischen ÖGD (GA) und universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, sollten u.a. durch Projekte, ÖGW-Brückenprofessuren und instituts- und bereichsübergreifenden Rotationsstellen strukturell und nachhaltig gefördert werden.
  • Die Akademien für ÖGW sollten mit den Hochschulen vernetzt werden.

Ziel ist, ein wissenschaftliches System im und um den ÖGD zu etablieren, das handlungsrelevant ausgerichtet, in seinen Prozessen qualitativ hochwertig und effizient und dabei in Strukturen und Prozessen nachhaltig aufgestellt ist.

Aktuell ist ein vierter Bericht zum Thema „Multiprofessionalität im ÖGD“ in Arbeit, dessen Veröffentlichung für Ende März 2023 geplant ist.

Der Beirat Pakt ÖGD hatte im Herbst 2021 seinen ersten Bericht „Empfehlungen zur Weiterentwicklung des ÖGD zur besseren Vorbereitung auf Pandemien und gesundheitliche Notlagen“ vorgelegt. Darin empfiehlt das Gremium, ein effektives Krisenmanagement, eine Zentralisierung und Vereinheitlichung in der Datenerfassung und Kommunikation sowie die Qualifikation des Personals im ÖGD.

Im November 2022 folgte der zweite Bericht zum Thema „Risiko- und Krisenkommunikation“. In diesem zeigt der Beirat Maßnahmen auf, mit denen der ÖGD bei zukünftigen gesundheitlichen Notlagen schneller und besser abgestimmt in der Kommunikation agieren könnte.

Bei seiner Arbeit und in seinen Berichten berücksichtigt der Beirat das von der Gesundheitsministerkonferenz verabschiedete Leitbild für einen modernen ÖGD.

Der Beirat zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst – kurz Beirat Pakt ÖGD – ist ein externes, unabhängiges Gremium, das vom Bundesgesundheitsministerium im Einvernehmen mit der Gesundheitsministerkonferenz für eine Amtszeit von zunächst zwei Jahren berufen wurde.

Der Beirat Pakt ÖGD setzt sich aus relevanten Institutionen sowie Einzelsachverständigen für den gesundheitlichen Bevölkerungsschutz, für den ÖGD und für Rechtsfragen zusammen.

Die Aufgaben des Beirates Pakt ÖGD sind, Bund und Länder bei der Umsetzung des Paktes zu beraten, Empfehlungen für den Aufbau von zukunftsfähigen Strukturen im ÖGD auszusprechen und die Paktparteien bei der Umsetzung von Maßnahmen zu begleiten.

3. Bericht Beirat Pakt ÖGD: „Wissenschaft und Forschung im und für einen zukunftsfähigen ÖGD“

Die genaue Zusammensetzung des Beirates finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Pakt für den ÖGD finden Sie hier.

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