Die „strukturelle und zukunftorientierte Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitswesens“ war der Auftrag der Landesgesundheitsminister an den Beirat „Pakt für den ÖGD“ . Nun wurde der erste Zwischenbericht im Bundesgesundheitsministerium übergeben. Wir haben als Gesunde Städte-Netzwerk daran mitgewirkt. Wir sprechen uns vor allem für eine kompetente Gesundheits- und Risikokommunikation in benachteiligten Stadtteilen und Quartieren aus.

Zusammen mit den anderen 15 bundesweiten Institutionen im Beirat haben wir als Gesunde Städte-Netzwerk daran gearbeitet, wie auch unter Krisenbedingungen einer Pandemie  die integrierende und steuernde Rolle des ÖGDs verstärkt werden kann. Dafür muss er multiprofessionell aufgestellt werden.

Als GSN plädieren wir für eine lokale und regionale GBE als Grundlage der Gesundheitsplanung, die immer auch eine lebensweltorientierte sein soll.  Insgesamt sollte der ÖGD sich an einem evidenzbasierten Vorgehen entlang des Public-Health-Aktionszyklus orientieren. Wichtig waren und sind uns die Weiterentwicklung von sektorenübergreifenden strukturellen Kooperationen auf kommunaler Ebene – Beispiele dafür sind Gesundheitskonferenzen und Konzepte wie die GesundheitsregionPlus

Wir haben uns im Beirat – gemeinsam mit anderen – besonders eingesetzt für eine Risiko-und Krisenkommunikation der Behörden und Dienste die – nicht nur in Pandemiezeiten –  alle Gruppen einer diversitären Bevölkerung erreicht.  D.h. die Kommunikation muss auf die verschiedenen Lebenswelten wie beispielsweise Stadtteile mit benachteiligten Bevölkerungsgruppen ausgerichtet werden. Die Informationen müssen klar verständlich und multimedial erstellt werden. Sozialräumlich verankerte Schlüsselpersonen sollten diese Aufgaben übernehmen, damit wirklich alle Menschen erreicht werden können (vgl. https://gesunde-staedte-netzwerk.de/wp-content/uploads/Gesundheitsfoerderung-Corona-8-Thesen-GSN-28102020.pdf )

Insgesamt muss die fachliche Überzeugung auch in den Gesundheitsämtern wachsen, dass die personellen, qualifikatorischen und partizipatorischen Voraussetzungen für die Risiko- und Krisenkommunikation in die Bevölkerung und Sozialräume hinein stark zu verbessern sind. Das kann nur multiprofessionell und in Kooperation mit Menschen und Trägern aus der Zivilgesellschaft gelingen. So können Unterversorgung und Kommunikationsdefizite in benachteiligten Sozialräumen – wie in Krisenzeiten schmerzlich erlebt – abgebaut werden.

Der Beirat Pakt ÖGD beabsichtigt, ab November 2021 eine eigene Arbeitsgruppe einzusetzen, die konkrete Vorschläge zur Risiko- und Krisenkommunikation für die Pandemie und andere bundesweite gesundheitliche Notlagen ausarbeiten soll. (siehe Seite 20/21 des Berichts). Für das GSN im Beirat: Dr. Ina Zimmermann, Mitglied des Sprecher:innenrats und (in stellvertretender Funktion) Dr. Hans Wolter, Bundesweiter Koordinator des GSN.

Zusätzlich:

Link zum Herunterladen des Berichts

Link zur Twitternachricht des Bundesgesundheitsministers

Copyright Bild: Gesunde Städte-Sekretariat