Marburg vom 04.-06.09.2018
„Partizipation als kommunales Handlungsprinzip in der Gesundheitsförderung“ war das Thema zu dem sich 200 Teilnehmer*innen in Marburg austauschten.
[dg new_window=“true“ attachment_pg=“false“ columns=“1″ paginate=“true“ fancy=“false“ ids=“49776″]„Gesundheit ist eine Kernaufgabe der Kommune“, betonte Oberbürgermeister Thomas Spies. Prävention sei ein zentraler Baustein der Politik in der Stadt, der in allen Fachabteilungen mitgedacht und berücksichtigt werde.Landrätin Kirsten Fründt erläuterte, wie der Landkreis Marburg-Biedekopf als erster Flächenkreis begonnen hat, einen strukturierten Beteiligungsprozess aufzubauen. Die Mannheimer Bürgermeisterin Ulrike Freundlieb zeigte am Beispiel ihrer Stadt wie die „stillen Gruppen“ für die Bürgerbeteiligung gewonnen werden sollen, die sich aus der sozialer Benachteiligung heraus nicht oder selten zu Wort melden. Der Stadtbürgermeister von Bad Bergzabern, Fred-Holger Ludwig, wies darauf hin, dass Angebote für Betroffene innerhalb und außerhalb des Gesundheitswesens häufig Hindernisse zu überwinden haben, wie die „Frauenselbsthilfe nach Krebs“, die er vor vielen Jahren mitgründete. Heute sei klar, wie erfolgreich diese Gruppen arbeiten. Gesine Bär, Professorin für „Partizipative Ansätze in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften“ an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, nannte diese Ansätze und Herangehensweisen aus den Mitgliedskommunen des Gesunde Städte-Netzwerkes vorbildlich, plädierte in ihrem Vortrag für durchdachte Konzepte eines integrierten Handlungsansatzes in der Kommunalpolitik. Das brauche Zeit. Dabei müsse man sich auch die Frage stellen, wie viele Ressourcen und welche Rahmenbedingungen für seriöse Bürgerbeteiligungsverfahren vorhanden seien. Sonst machten die Menschen schlechte Erfahrungen mit Partizipation.
Dem Symposium vorangegangen war die Mitgliederversammlung des „Gesunde Städte-Netzwerks“, bei der Martin Weber vom WHO-Regionalbüro Europa die Unterstützung kommunalpolitischer Initiativen für Gesundheitsförderung durch die WHO vorstellte. Gernot Antes aus Wien stellte den Stand der Entwicklung Gesunder Kommunen und des Gesunde Städte-Netzwerkes in Österreich vor. Beim Symposium selbst gab es neben den Vorträgen auch vertiefende Workshops.
Kommunalpolitische Runde Plus beim Gesunde-Städte Fachsymposion in Marburg
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (v. l.) und Landrätin Kirsten Fründt kamen in der Kommunalpolitischen Runde ins Gespräch mit Dr. Ulrike Freudenlieb (Bürgermeisterin von Mannheim), Moderatorin Dr. Lucia Schmidt, Dr. Fred-Holger Ludwig (Stadtbürgermeister Bad-Bergzabern) und Referentin Prof. Gesine Bär
Bild: Universitätsstadt Marburg